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Radiotone Mandoline 1930

Edit 21. Juli 2009 | Von Patrick

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Für manche Produktionen ist eine Mandoline als Soundfarbe ein guter Tip und dass nicht nur für die üblichen Folksounds.

Über die Radiotone habe ich kaum was im Internet gefunden, deshalb hier ein paar Fakten:
Die Kleine hat die übliche Mensur von 33 cm bei einer Gesamtlänge von 64 cm. Die Zrgenhöhe beträgt 6 cm.
Die Hölzer sind klassisch: Ahorn für den Boden und die Zargen und Fichte für die Decke. Der Hals ist lackiert und so kann ich nicht sagen aus welchem Holz der gemacht wurde. Das Griffbrett ist aus Ebenholz gefertigt. Die restlichen Materialien stehen mitterweile wohl alle auf dem Index: Elfenbein Knöpfe für die Mechanik, echtes Schildpatt fürs Schlagbrett und Perlmutt für die Einlagen, die allesamt sehr schön gearbeitet sind. Krokoleder für den Koffer.
Ich habe verschiedene Angaben über den Fertigungsort: die einen sagen USA, die anderen tschechische Republik.


Das besondere an dieser Mandoline ist das Double Top, also zwei Decken! Wie man auf dem Bild oben gut erkennen kann ist ca. in der halben Tiefe noch eine Decke eingesetzt. Das habe ich noch nie bei einem anderen Instrument gesehen.
Ich kenne lediglich eine sogenannte Soundbox bei bestimmten Maccaferri Gitarren.

"Die ersten von Selmer gefertigten Django-Gitarren wiesen für die damalige Zeit richtungsweisende Einzelheiten auf, so etwa geschlossene, selbstschmierende Mechaniken, Cutaway und in den meisten Fällen eine interne 'Soundbox'. Dabei handelte es sich um ein Gehäuse innerhalb des Korpus, mit Öffnung zum Schalloch, dessen Boden aus Fichte gefertigt war. Verankert war dieser interne Klangraum an vier Stellen des Zargenkranzes, und unterhalb des Schallochs befand sich eine Art Schild, das die Schwingungen vom Boden des Korpus ablenken sollte. Ziel war es, eine möglichst gute Ausgewogenheit des Klanges zu erhalten."

Ich hatte mal eine Selmer D-Hole Kopie in der Hand, die eine Soundbox hatte. Aber dazu kann ich nicht viel sagen, weil die Gitarre nicht besonders gut geklungen hatte.

Nachdem ich im Studio schon die merkwüdigsten Mandolinen in der Hand hatte, wollte ich nun endlich auch mal so ein Teil in der Sammlung haben; allerdings ein gut klingendes Instrument!
Irgendwann hatte mir mal ein erfahrener Kollege gesagt, dass die A Style Mandolinen fürs Recording besser geeignet seinen. Ich habe keine Ahnung, ob das wirklich so ist, aber die Radiotone hat genau den Sound, den ich von einer guten Mandoline erwarte: einen perkussiven Attack und schöne perlige, weiche Höhen. Die alten Hölzer geben dem Ton noch eine schöne Reife.
Man muss eigentlich nur ein Mikrofon vor das Instrument stellen und es klingt sehr gut!

Ein schönes Detail bei der Radiotone ist ausserdem die Abdeckung für die Vorrichtung wo die Saiten eingehängt werden. Das Teil kann man hochklappen, zum einhängen von den Saiten und dann wieder herunterklappen und dann werden die Saiten hinter dem Steg bedämpft. Sehr schön für Aufnahmen!

Und ich stimme die Mandoline natürlich in Gitarrenstimmung, einfach weil ich zu faul bin. Also statt G D A E stimme ich in D G H E. Das Problem ist der sehr hohe Saitenzu der entstehen würde, wenn man die Mandolinensaiten so spannt. Das hat sogar funktioniert, zumindest eine zeitlang, als ich noch keinen neuen Saiten hatte. Die beiden tiefen Saiten hatte ich immer wieder entspannt, wenn ich die Mandoline nicht benutzt hatte. Aber das ist bestimmt nicht gut für das Instrument und zu spielen ist es aufgrund der hohen Spannung auch nicht gut.
Deshalb bin ich froh, dass ich beim Saitenhersteller meines Vertrauens einen Custom Satz Saiten habe berechnen und wickeln lassen.

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