Zum Inhalt springen

Musikmesse 2010

Heute habe ich die Musikmesse in Frankfurt besucht. Das letzte Mal war ich vor vier Jahren dort.
Jim Marshall unterzeichnet tatsächlich noch am Marshall Stand und wird anschliessend mit der grossen Limmo abgeholt.
Aber irgendwie hab ich den Eindruck es wird immer kleiner. In Halle 4.1 haben sie ganze Teile abgesperrt.

Die Gitarrenabteilung ist noch voll auf dem Retro Trip und wenn nicht dann verwenden sie für die digitalen Simulationskisten immer noch Prozessoren denen mein Handy Prozessor weit überlegen ist.
Macht das doch bitte mal einer richtig! Heuzutage, im Zeitalter von Quadcore, muss doch mehr gehen. Ich will gar nicht alle Ampsounds der Historie nachbilden, sondern einen der klingt und sich in einer Band durchsetzen kann.
Baut so ein Teil und dann lassen wir das gegen einen guten Röhrenamp antreten.

Aber ich habe die Bekanntschaft von zwei Herren gemacht: einmal Rolf Germer und Jörg Tandler.
Mit Rolf verbindet mich das Interesse an den Gitarren eines Herrn Weimann und von Jörg hab ich schon unglaublich gute Gitarren in der Hand gehabt.
Den muss ich in absehbarer Zeit mal besuchen.

Ansonsten war es ziemlich langweilig.

Aber was mich im Nachhinein am meisten verwundert hat:
ich habe nicht einen Gitarristen tappen hören! Nicht einen! Ich schwöre!!
Die Zeiten sind also auch vorbei?

Meine erste Musikmesse, es muss Ende der 80er oder Anfang der 90er gewesen sein, hinterliess bei mir einen sakralen Eindruck.
Kinder, die hatten Tempel aufgebaut und damit auch ja niemand bloss so dran vorbei gelaufen ist, wurden drin oder davor die Verstärker so richtig aufgerissen.
Unvergessen eine Vorführung bei Mesa Boogie in einem kleinen Kabuff seinerzeit. Warscheinlich stand damals einem deutschen Schäferhund per Gesetz mehr Platz zu als den Zuschauern in dem engen Taubenschlag. Dicht gedrängt standen alle in freudiger Erwartung auf den ersten Ton, den schliesslich ein langhaariger Engländer erklingen liess. (Ich weiss nicht mehr wer das war. Engländer, schwarze lange Haare, so ein Hendrix Typ… !?)
Es war so scheisslaut, dass mich ein Ohnmachtsanfall nicht sonderlich verwundert hätte oder zumindest dass einer mal aus dem Ohr blutet.
Der Mann spielte tatsächlich mit voller Entstufensättigung. Erst das gibt den fetten Ton…
Aber seinerzeit war man schliesslich in einer Gottes-Messe und da kann man auch nicht so einfach früher gehen, wenn es einem nicht passt.
Also fragte einer, ob er denn auch mit halber Lautstärke noch seine Vorführung machen könne und die Antwort werde ich nie vergessen:
„Gentlemen, rock music is supposed to be loud!“
Und er rührte an keinem Poti.

Und wenn ich heute an die Messe denke, sehe ich die grosse schwarze Limousine vor mir, in die Herr Marshall aus seinem Rollstuhl gehievt wird.

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert