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Formant-Theorie für Gitarren

Aus einem Interview mit Matthias Dammann:

Bei Gitarren kann die Relation von Grundton zu Oberton unterschiedlich ausgeprägt sein. Ein grundtönigesInstrument wird nicht nur durch einen starken Bass definiert. Die Grundtönigkeit teilt sich auch in den obersten Registern mit. Dies bedeutet, daß auch ein Instrument mit einem schwachen Bass grundtöniger sein kann, als ein vielleicht basslastigesInstrument, das einen nasalen, dünnen Ton hat.

Streichinstrumente werden nach ähnlichen Kriterien bewertet. Dort setzt man die Formanttheorie ein, die die Klangcharakteristik von Vokalen verwendet, um ein Instrument zu klassifizieren. Ein Instrument kann nach „U“, „O“ „A“ „E“ oder „I“ klingen. Mit dieser Klangfarbe ist eine Wertung verbunden. Instrumente, die nach „E“ oder „I“ klingen, werden aufgrund des nasalen Charakters dieser Vokale auf die Seite gelegt. Instrumente die nach „O“ oder „A“ klingen, werden bevorzugt. Instrumente mit einem Klangcharakter, der sich am „U“ orientiert, sind etwas zu dunkel, zu muffig und werden nicht als gute Instrumente angesehen. Es gibt somit im Geigenbau eine ganz eindeutige und akzeptierte Wertung, die nicht mit Geschmacksfragen verwechselt werden kann. Ich plädiere dafür, dieses System auch für Gitarren zu etablieren.

Kann man das System auch für die Bewertung von E-Gitarren gebrauchen?
Dann wäre eine 59er Les Paul wegen des mittigen U-Klangcharakters kein gutes Instrument?
Ãœberhaupt hätten die meisten Amis gar keinen Geschmack, weil sie oft den zugezogenen Klang von E-Gitarren bevorzugen?
Wen will ich hier eigentlich provozieren?


Interview mit Matthias Dammann

2 Gedanken zu „Formant-Theorie für Gitarren“

  1. Schlecht ein akustisches Bewertungssystem auf ein Instrument zu beziehen, bei dem die elektronische Abnahme eine grosse Rolle für den Klang darstellt.

    Aber Amis und Geschmack, dass ist dann ja auch wieder ein ganz anderes Thema.

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